Gießen Rödgener Wald

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Es gibt 11 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Felix Silvestris.

  • Gießen Rödgener Wald

    Hallöchen.
    Wie ich in meinem letzten Thema schon gesagt habe, ich suche Informationen.

    Ich bin in diesem Dorf aufgewachsen und meine Großeltern erzählten mir immer, dass meine Oma im Krieg immer bei Fliegeralarm in den Bunker musste.
    Leider habe ich bis dato noch keinerlei "Lebenszeichen" des Bunkers dort gefunden.
    Dafür habe ich im Wald eine Art von "Landeplatz" gefunden, mehrere Betonpfosten, zwei drei große Krater? und wenn ich richtig liege ein paar Schützengräben.

    Ich habe beim Landratssamt angerufen, diese wussten nicht, ob dort ein Bunker war. Dafür aber habe ich die Info bekommen, dass dort im zweiten Weltkrieg eine Ölstation gewesen sein soll?

    Dieser Wald grenzt auch am ehemaligen US-Depot wo im zweiten Weltkrieg ein Fliegerhorst gewesen ist.

    Wenn jemand Infos hat, bin ich sehr dankbar.
    Dateien
    • Gießen.JPG

      (208,6 kB, 41 mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • Nachtmahr schrieb:

    ...Leider habe ich bis dato noch keinerlei "Lebenszeichen" des Bunkers dort gefunden...
    Gerade jetzt, zu Zeiten der fehlenden Vegetation, würde ich dieses Gelände erneut aufsuchen und eine Art "Buschmesser" gegen all das Dornenzeugs mitnehmen.
    Da das Waldgebiet nicht sonderlich gross ist, kann man das sicher in zwei Stunden erkunden - Auffälligkeiten sind jetzt wesentlich besser als im Sommer zu erkennen.
    Geradlinig ist, wer seine Gedanken äussert und diese auch umsetzt.
  • Yamuk schrieb:

    Nachtmahr schrieb:

    ...Leider habe ich bis dato noch keinerlei "Lebenszeichen" des Bunkers dort gefunden...
    Gerade jetzt, zu Zeiten der fehlenden Vegetation, würde ich dieses Gelände erneut aufsuchen und eine Art "Buschmesser" gegen all das Dornenzeugs mitnehmen.Da das Waldgebiet nicht sonderlich gross ist, kann man das sicher in zwei Stunden erkunden - Auffälligkeiten sind jetzt wesentlich besser als im Sommer zu erkennen.
    Hallöchen,

    laut Zeugenaussagen war es ein einfacher Bunker, der einfach nur in den Berg getrieben wurde und von einfachen Holzbalken etc. gestützt worden sind.
    Gegen Ende der 40er Jahre wurde dieser Bunker aber leider verschüttet, ich denke, da wird man nur noch wenig finden. :(
  • Um das Thema mal wieder etwas aufzufrischen...
    ... habe ich ein paar Bilder rausgekramt.

    Ich habe auch mal ein paar Informationen mitgebracht.
    Es gab dort definitiv einen Bunker, dies hat mir noch eine andere Person bestätigt, die seit 1930 in Gießen - Rödgen wohnt.
    Dort gab es wohl einen Hubschrauberlandeplatz und ein ehemaliges Tanklager, worauf die RAF in den 70er Jahren einen Anschlag verübt hat.

    Karte von Rödgener Wald:
    Rote längliche Umrandung: Vermutung Bunker.
    Blauer Kreis: Vermutung Fundamente Tanklager.
    Gelber Kreis: Vermutung Helikopterlandeplatz.
    Dateien
    • DSCI1365.JPG

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    • DSCI1366.JPG

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    • DSCI1367.JPG

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    • DSCI1365.JPG

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    • DSCI1366.JPG

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    • DSCI1367.JPG

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    • DSCI1371.JPG

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    • DSCI1372.JPG

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    • DSCI1373.JPG

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    • DSCI1384.JPG

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    • DSCI1385.JPG

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    • Rödgener Wald.jpg

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  • Der Heliport bzw. das Depot mit Tanklager, auf das der Anschlag verübt wurde, sind schon in diese Gegend, aber ein kleines bisschen NW davon, nördlich der Gleise.

    Siehe z.B. usarmygermany.com/Sont.htm?htt…/USAREUR_City_Giessen.htm , da ist eine Karte.
    ronaldv.nl/abandoned/airfields…giessen.html#hafengiessen

    Das Giessen Army Depot war dabei eine zeitlang eines der wichtigsten Lager der US Army in Deutschland und hatte in etwa die Bedeutung, die Ramstein heute hat.

    Gießen Army Depot.jpg

    Das US Airfield war dann ein kleines Stück nördlich des Depots. Man sieht auf den alten Sat-Aufnahmen auch den US Army Heliport (mit Landekreuz) recht gut, dort in der Nähe war auch das (damals fast leere) Tanklager, das die RAF recht erfolglos gesprengt hat.

    US airfield Gießen.jpg US Army Heliport Gießen.jpg

    Und einige US-Bunker gab es in Gießen auch, mitten im Depot war eine SAS bzw. ein Special Weapons Depot, man erkennt deutlich die Wachtürme und die mehrfache Umzäunung der inneren Bunkeranlage. Dort waren u.a. Nuklearwaffen aller Art und ähnliches zwischengelagert. Eventuell beziehen sich manche auch auf dieses Lager.

    NATO Site 4 Gießen.jpg

    Das Army Depot Gießen hatte aber nichts direkt mit dem ehemaligen Sonderwaffenlager Daubringen (SAS Alten-Busseck) zu tun, das ebenfalls nicht weit weg in der Gegend von Gießen ist und wo die BW und die US-Army ebenfalls mehrfach umzäunte Bunkeranlagen und Nuklearwaffen hatten. Und wo es auch noch etliche Munitionsbunker im Wald gab.

    SAS Daubringen.jpg

    Allerdings wurde das US-Depot Gießen auf einem alten Flugplatz von 1925 errichtet, von dem noch heute ein Gebäude steht.

    Flughafengebäude Kopie.jpg

    Und da die Startbahn laut obigem Link die Nummer 08/260 hatte (also auf 80°, fast Richtung Ost-West ausgerichtet), an diesem besagten Gebäude und 1100m x 750m groß war, kommt die genau in Richtung dieses kleinen Waldstückes. Vermutlich gehören diese Betonreste irgendwie zu diesem Flughafen, direkt neben der Landebahn wurden 1933 ein größeres Funkfeuer aufgestellt, also ein Antennenturm oder ähnliches, da dort auch die Luftwaffe stationiert wurde. 1938 wurde dann für die Luftwaffe der Flugplatz noch mal deutlich ausgebaut und erweitert, die Landebahn blieb allerdings unbefestigt. Und irgendwo müssen da natürlich auch Tanks und Treibstofflager usw. gewesen sein. Bei der Bombardierung von Gießen hat dann aber auch der Flugplatz einiges abbekommen, sodass die Krater dort im Wald auch Bombentrichter sein können.
    [Nebenbei: Ein gutes Bild zu Bombentrichtern sieht man auf der-deutsche-jagdflieger.de/LW_Einsatzhafen_Merzhausen.htm , die Trichter auf dem Bilde sind hier typisch kreisrund und haben Durchmesser von bis zu rund 10m. Je nach Untergrund und Bombe können die Krater von Fliegerbomben aus dem WWII aber auch deutlich über 12m Durchmesser haben und 5m bis 6m tief werden.]

    Der Beton im Wald hier hat sowohl sicher mit Hubschraubern und Heli-Landeplätzen erst mal wohl nichts zu tun. Die Wehrmacht hatte damals zwar schon Helikopter (seit 1941/1942) - allerdings nur eine handvoll "Drachen", die in einer Transportstaffel in Österreich stationiert waren. Und einige wenige "Kolibris" (30 bis 40 höchstens), die vor allem von der Marine eingesetzt wurden. Soweit ich sehen konnte, waren in Gießen von der Luftwaffe damals aber nur Bomber und Jagdflieger usw. stationiert.

    Und so, wie es auf den Bildern aussieht, vermute ich eher, dass das im Wald die Fundamente eines Funkfeuers oder eines Antennenmastes sind. Um genaueres zu sagen, müsste man sich allerdings das Ding vor Ort ansehen. Und nachsehen ob die Gräben wirklich Schützengräben/Luftschutzgräben sind (eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich) oder ob da z.B. einfach Leitungen im Boden waren, die man irgendwann wieder ausgebuddelt hat wegen dem Kupfer.