Hotel Ehrler in Elverdissen - Gasthof Birkner (NRW)

    • Nordrhein-Westfalen

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    Es gibt 6 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von kannnix.

    • Hotel Ehrler in Elverdissen - Gasthof Birkner (NRW)

      An einer stark befahrenen Straße befindet sich dieser Gastronomiebetrieb, der Ende des letzten Jahrzehntes pleite ging und seitdem geschlossen ist. Die Straßenansicht lässt eine überschaubare Größe vermuten, doch mit diversen rückseitigen Anbauten verfügt der Betrieb über insgesamt 7 Gasträume mit zwei Theken. Mit separaten Eingängen können die Stube mit Sitznischen und einer Bar und der Restaurantbereich betreten werden. Hinter der Stube befindet sich ein heute leerer kleinerer Raum, durch den man in den größten Saal kommt, auf dessen beachtlicher Grundfläche Stühle und diverser Krempel von Klappbetten, Fernsehern bis hin zu Gartengrills lagern. Dahinter liegen ein weiterer Raum voller ausrangierter Stühle sowie ein kleineres, erhöhtes Zimmer und ein Saal, der früher einmal ein Stall gewesen sein könnte.

      Im Obergeschoss befinden sich neben einer Pächter-/Besitzerwohnung auf zwei Etagen Gästezimmer, erstaunlicherweise fünfmal so viele Einzelzimmer wie Doppelzimmer, was ein sehr ungewöhnliches Verhältnis darstellt. Wie im Erdgeschoss ist auch hier nicht mehr alles ordentlich und der Boden ist großflächig mit einer Schicht von Löschpulver bedeckt. Genug lohnenswerte Motive sind dennoch zu finden. Eines der lustigsten Fundstücke verkörpert der Fernseher mit aufgesteckter Antenne. So etwas habe ich bislang noch in keinem anderen Objekt gesehen.

      Die Tage des Gasthofes scheinen gezählt, nach mehreren Verkäufen soll das zwar in der Substanz solide, aber von Renovierungsstau betroffene Hotelgebäude in absehbarer Zeit mehreren Neubauten weichen. Mein Besuch fand an Ostern 2015 in aller Frühe statt und war ehrlicherweise bereits der dritte Anlauf dort, nachdem ich bei den vorherigen Besuchen daran gescheitert bin, ungesehen auf das eingezäunte Gelände zu kommen. Bin da immer relativ vorsichtig. Da das Licht an dem Tag ohnehin merkwürdig war (sehr nasses Klima, dynamische Änderungen des Lichteinfalls), habe ich mal auf kräftiges Licht und harte Kontraste gesetzt, fand ich passend zu den vorherrschenden dunklen Holztönen.

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    • Einfach nur ein grossartiger Beitrag. Angefangen von der Recherche über die mitgebrachten Aufnahmen und das Teilen mit uns allen.

      Ein Musterbeispiel für lesenswerte Themen. Mit Deinen Bildern hast Du die Stimmung des Ortes sehr gut wiedergeben und den bereits stattfindenden Verfall grossartig dokumentieren können.

      Vielen Dank
      Geradlinig ist, wer seine Gedanken äussert und diese auch umsetzt.
    • Arbeitersohn schrieb:

      Sieht man mal davon ab, das ein Idiot den Feuerlöscher geleert hat, erfreulich unvandaliert. Der Fernseher mit seiner Antenne ist Technik aus den Siebiger. Erstaunlich das sowas scheinbar bis zum "Schluß" in Benutzung war.
      Ich weiß nicht genau, wie viel Grundfläche man mit dem Inhalt eines Feuerlöschers bedecken kann, aber die Masse an Löschpulver im Hotel war in der Tat beeindruckend. Sämtliche Gasträume sowie die meisten Gästezimmer waren damit bepudert, zudem noch einige Möbel. Der Vandalismus beschränkt sich hingegen auf einige beschädigte Stühle. Anhand von Bildern von Vorbesuchern musste ich jedoch feststellen, dass einiges entwendet wurde, z.B. eine große ("Schatz"-)Truhe, zwei alte Fotoapparate und ziemliche viele der noch intakten Stühle des Modells von Bild 3 und 20.

      Die Siebziger waren vor meiner Zeit, daher danke für die Einordnung :)

      Yamuk schrieb:

      ...in Musterbeispiel für lesenswerte Themen. Mit Deinen Bildern hast Du die Stimmung des Ortes sehr gut wiedergeben und den bereits stattfindenden Verfall grossartig dokumentieren können...
      Ui, hier hast du aber dick aufgetragen, herzlichen Dank! Farblich hat die Bude ja leider nicht viel hergegeben, durchgehend weiß gestrichene Wände in jedem Raum und überwiegend graubrauner Teppichboden. Im Endeffekt lebt das Hotel meiner Ansicht nach fotografisch betrachtet von einigen Stillleben-Szenerien und den kuriosen Stuhlhaufen. Und die noch weitgehend vorhandene Dekoration aus Betriebszeiten schafft überdies eine recht wohnliche Atmosphäre.