KZ Buchenwald

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    Es gibt 9 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Apfelwein77.

    • KZ Buchenwald

      Das KZ Buchenwald war das größte KZ im ehemaligen, deutschen Reich. Nach Kriegsbeginn wurden Menschen aus ganz Europa hierher verschleppt. Im KZ auf dem Ettersberg und seinen 139 Außenlagern sind insgesamt fast 280.000 Menschen inhaftiert. Die SS zwingt sie zur Arbeit für die deutsche Rüstungsindustrie. Über 56.000 Menschen sterben an Folter, medizinischen Experimenten und Auszehrung. In einer eigens errichteten Tötungsanlage werden über 8000 sowjetische Kriegsgefangene erschossen. Im April 1945 wurden das Lager von den Amerikanern befreit.

      Ich hatte das KZ gar nicht geplant und bin eher "zufällig" auf der sog. Blutstrasse gelandet. Ich war wirklich erschrocken über die Größe der Anlage und da es schon Abends war, konnte ich auch nur einen Bruchteil anschauen. Ich wollte nochmal hin, hab es aber zeitlich nicht geschafft. Mich wundert, das es hier noch nicht vertreten ist?

      Für mich ist es immer wieder unvorstellbar, was damals in Deutschland passiert ist und ich bin froh, das es solche Gedenkstätten gibt, wo dieser dunkle Teil der Geschichte aufrecht erhalten wird, damit es niemals in Vergessenheit gerät und hoffentlich nie, nie wieder passiert. Mich beschäftigt immer noch dieser abartige Gedanke, das vor dem Lager zum Vergnügen der SS-Leute ein Privatzoo gebaut wurde... Der Schriftzug "Jedem das Seine" wurde extra so angelegt, das die Inhaftierten ihn lesen konnten, also spiegelverkehrt zum Eingangsportal.
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    • Der Besuch war für uns damals in der DDR über die Schule Pflicht, hab es bis jetzt deshalb noch nicht wieder dort hin geschafft, ein Kind sollte solche Sachen wirklich nicht erklärt bekommen und ansehen, heute sieht man diese Sachen anders.
      Beim Besuch von KZ Mittelbau-Dora und KZ Langenstein-Zwieberge ging der Besuch durch das geschichtliche Interesse, beim KZ-Buchenwald ist ein mulmiges Gefühl da, bin schon oft in der Nähe gewesen, dann lieber weiter gefahren.
    • Vielen Dank für´s Zeigen @xooxi!
      Sehr interessante Eindrücke ("schön" möchte ich in diesem Zusammenhang irgendwie nicht verwenden), vor allem, da ich selbst Buchenwald bisher nicht besucht habe. Schon erstaunlich, dass die Abendsonne selbst so einem grauenhaften Ort etwas fast schon malerisches gibt.


      Spot01 schrieb:

      beim KZ-Buchenwald ist ein mulmiges Gefühl da
      Das habe ich schon so oft gehört. Vielleicht ein Grund, warum ich es bisher nicht besucht habe. Buchenwald soll, warum auch immer, ein ganz spezielles Gefühl auslösen.
    • Wir waren 2008 im KZ Buchenwald, als wir einen Kurzurlaub in Thüringen gemacht hatten.

      Die ganzen Bilder werde ich bis heute nicht mehr los. Ich hatte die Bilder damals (mit den anderen Urlaubsbildern) von der einfachen Kompaktkamera auf die Festplatte gespielt und nie wieder angefasst. Die Eindrücke, diese schreckliche Perversion, das alles hat mich bis heute nicht wieder losgelassen. Sie haben mich traurig und demütig gemacht.

      Natürlich kann man Bilder in der Abendstimmung machen. Wird dem aber nicht gerecht, was dort geschehen und passiert ist. Wenn man die Bilder vom Leichenfahrstuhl gesehen hätte, auf dem hunderte ausgemergelte Leichen aufgetürmt lagen, dann mag man da nichts stimmungsvolles wahrnehmen. Auch der Gedanke an die Genickschussanlage. Die Vorstellung das dort auf perfide Art und Weise Menschen umgebracht wurden und man am Ort des Geschehens steht, dann wird man klein und in sich gekehrt. Dann ist einem zu Weinen zu Mute.

      Die Bilder sind nicht gut und auch nicht bearbeitet. Ich war auch hin- und hergerissen ob ich überhaupt fotografiere. Aber ich wollte doch einige Dinge für mich für später dokumentieren.

      Diese Bilder kommen nicht den Eindrücken nahe, welche man selber vor Ort wahrnimmt. Dort sind natürlich viel mehr Informationen und Bildtafeln, welche einem das Geschehene viel näher bringen. Und all das ist nur ein I-Tüpfelchen, von all dem was in dieser Zeit alles Schreckliche geschehen ist.

      Krematorium.

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      Keller mit Strangulierharken. Hier wurden tausend Gefangene stranguliert und auf einem Fahrstuhl hoch zum Krematorium gebracht.

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      Genickschussanlage. Hier wurden die Gefangenen vorgesetzt um sie vermeintlich zu untersuchen. Sie saßen jedoch vor einem Schusskanal der auf Genickhöhe war. Hier wurden sie erschossen statt untersucht.

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      Der medizinische Bereich, wo grausame medizinische Experimente durchgeführt wurden.

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      Der Augenblick ist Ewigkeit ... :lamp:
    • Während unserem Urlaub in Thüringen stand das KZ Buchenwald ebenfalls auf dem Programm.

      Ich wollte eigentlich mehr Bilder machen, aber das konnte ich teilweise gar nicht.
      Da hatte ich einfach das Gefühl, das kannst Du nicht fotografieren.

      Nun, was soll man hierzu schreiben?
      Ich habe es versucht. Das kann man nicht beschreiben, das ist schwer in Worte zu fassen.
      Man kann nur aufzeigen, erinnern und dafür sorgen, das sowas nie wieder vorkommt.

      Als wir dort waren, waren auch eine Menge Schulklassen dort.
      Es erstaunt mich, wie die Jugendlichen damit umgehen.
      Irgendwie hatte ich bei vielen das Gefühl, für die ist das einfach nur ein lästiger Ausflug, Geschichte halt, was geht mich das an?
      Natürlich gab es auch andere, die sich tatsächlich damit befasst haben, darüber geredet haben.
      Für die ist es selbstverständlich über all mit dem Handy draufhalten und Fotos zu machen.
      So ein Schamgefühl oder ein Gefühl der Zurückhaltung, Respekt für das ganze scheint vielen einfach abzugehen, im Gegensatz zu mir, der sich sagt, das kannst nicht fotografieren.
      Natürlich trifft das mit Sicherheit nicht auf alle zu. Ich bin nur nicht der Typ, der einfach mal so mit den Menschen redet um über dieses ganze Grauen zu reden, einfach weil ich ja a taube Nuss bin, aber mich würde es schon mal interessieren wie die junge Generation darüber denkt.

      Teil 1 meiner Bilder
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    • Der Vollständigkeit halber habe ich mal eine Zusammenfassung zum KZ Buchenwald verfasst.
      Genau nachlesen kann man alles unter
      Gedenkstätte Buchenwald

      Das KZ Buchenwald war das größtes KZ innerhalb Deutschlands.
      Aufgebaut schon vor (!!) Kriegsbeginn 1937 auf dem Ettersberg bei Weimar.
      Es sollte die kleinen deutschen Lager Lichtenburg, Sachsenburg und Bad Sulza ersetzen.
      Schon im Oktober 1938 waren mehr als 10.000 Menschen inhaftiert und es kamen nocheinmal knapp 10.000 Juden hinzu.
      Durch Entlassungen und Todesfälle sank die Zahl der Inhaftierten bis vor dem Krieg auf 5400.
      1940 stiegen dann die Zahlen der inhaftierten wieder und es wurde mit dem Töten mittels Injektionen angefangen.
      Um der vielen Toten Herr zu werden wurde Anfang 1940 ein Krematorium gebaut, das im Sommer 1940 seinen Betrieb aufegnommen hat.
      Alleine 1940 starben schon 1800 Häftlinge.
      Ab 1941 begann dann die "planmäßige" Ermordung ganzer Häftlingsgruppen im Rahmen des „Sonderbehandlung 14f13“
      Seit Ende 1941 wurden zudem ca 8000 russische Kriegsgefangene im "Pferdestall" vom "Kommando 99" durch die Genickschussanlage hingerichtet.
      Man lies die Gefangenen im Glauben eine ärztliche Untersuchung zu machen und erschoss sie beim messen der Körpergröße hinterrücks.
      Zudem wurden durch die SS Hinrichtungen im Auftrag der Gestapo ausgeführt und die Gefangenen des KZ wurden von Pharmaunternehmen sowie medizinischen Instituten für medizinische Versuche genutzt.
      1942 dann wurde der Betrieb des KZ auf die Belange der Rüstungsindustrie ausgelegt, bekam einen Bahnanschluss, den die Häftlinge binnen 3 Monaten bis nach Weimar verlegen mussten.
      Neben dem KZ wurden die Rüstungsfabrik Wilhelm Gustloff errichtet, in dem die Gefangenen arbeiten mussten.
      Zwischen 1942 und 1944 verzehnfachte sich die Anzahl der Häftlinge in Buchenwald und den Außenlagern auf 88.000 Männer.
      Die Anzahl der Außenlager Buchenwalds stieg auf ingesamt 139, welche sich von Rhein-Ruhr bis Brandenburg erstreckten,
      zeitweise bis Belgein und Frankreich.
      Vom Frauenkonzentrationslager Ravenbrück übernahm Buchenwald ebenfalls die Verwaltung von über 20 Außenlagern
      mit über 28.000 inhaftierten Frauen.
      Die Luftangriffe der Amerikaner am 24. August 1944 leitete die Endphase des KZ Buchenwald ein.
      Das Lager Buchenwald wurde zum Ziel der von Auschwitz und Groß-Rosen geräumten Lager.
      Ende Februar 1945 war Buchenwald mit 110.000 registrierten Häftlingen, das größte noch existierende Lager.
      Im "kleinen" Lager starben zwischen Januar und April 1945 etwa 6000 Häftlinge während gleichzeitig im Block 66 an der Rettung von hunderten Kindern und Jugendlichen gearbeitet wurde.
      Als die Amerikaner ihren Vormarsch richtung Osten begannen, räumte die SS immer mehr Außenlager und schickte die Gefangenen nach Buchenwald, so das die SS gezwungen war ab 7. April 1945 immer mehr vom Hauptlager Buchenwald nach Dachau, Flossenbürg und Theresienstadt weiterzuleiten. Teilweise mit Zügen, teilweise wurden die Gefangenen auf Todesmärsche geschickt.

      Am 11. April 1945 befreiten die Amerikaner das KZ Buchenwald.

      Seit der Lagergründung im Juli 1937 war mehr als eine Viertelmillion Menschen aus über 50 Ländern in das Konzentrationslager Buchenwald oder eines seiner Außenlager verschleppt worden:
      249.570 Männer und Jungen
      28.230 Frauen und Mädchen
      im Alter von zwei bis 86 Jahren.
      Rund 56.000 von ihnen überlebten die Deportation in das Konzentrationslager Buchenwald nicht.
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