Mergelgruben in Belgien

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Es gibt 7 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von xooxi.

  • Bezüglich der Mergelgruben, gebe ich nur die Empfehlung nicht alleine dort einzukehren. 2013 war ich mit zwei Begleitern in einem Teil ca. 6-8 Stunden unterwegs - und wir haben dabei sicherlich nur einen Bruchteil gesehen. Hier kann man sich ohne Probleme komplett verirren, was man nur mit Wegmarkierungen (Knicktlichtern) und einem guten Orientierungssinn kontern kann. Bestehenden Karten traue ich bis heute nicht.

    Auch sollte man sich keine Illusionen bei der Stabilität der Stollen machen, denn so mancher Tagbruch deutet auf eine rege Tieferlegung mancher Ecken hin.

    Also:
    - Führung zum Eingewöhnen, wie angesprochen, ist eine sehr gute Idee
    - Beim Eigenbesuch gutes Wetter (trocken) aussuchen
    - Ausreichend Lichtquellen und Akkus mitnehmen (mehrere Stunden und notfalls einige Irrungen einkalkulieren), dort unten ist es nämlich nicht dunkel sondern schwarz
    - Objektivwechsel vermeiden (dort unten fliegt immer Staub umher und die Luftfeuchtigkeit bei 13-7 Grad ist beachtlich)
    - Knicktlichter sind ein gutes Hilfsmittel, wieder mitnehmen nicht vergessen
    - Mehrere Begleiter
    - Brotzeit und Wasser einplanen
    - Markante Punkte einprägen (Reviermarkierungen an der Decke, Zeichnungen und Co.)
    - Abbiegungen merken (Kompass im Kopf)

    Und nochmal: Viel Licht mitnehmen! Gute und frische Akkus einplanen und eine Notfalllampe mitnehmen (im schlimmsten Fall zur Sicherheit eine klassische Fackel), denn dort unten ist es nicht dunkel - es ist schwarz.

    Ich habe mich bei einem Besuch auf einen Stein gesetzt und das Licht für gute 5 Minuten ausgeschaltet - man kann es genießen, aber die Abwesenheit akustischer und optischer Reize sind schon eine Herausforderung nach einiger Zeit, wenn man dann noch unbeabsichtigt im Dunkeln steht und dazu noch Panik aufkommt...
  • Sehr gute Beschreibung!

    Lobo schrieb:



    Ich habe mich bei einem Besuch auf einen Stein gesetzt und das Licht für gute 5 Minuten ausgeschaltet - man kann es genießen, aber die Abwesenheit akustischer und optischer Reize sind schon eine Herausforderung nach einiger Zeit, wenn man dann noch unbeabsichtigt im Dunkeln steht und dazu noch Panik aufkommt...

    Bei der Führung wird das auch gemacht, und dann ein, zweimal gedreht im dunklen.. man weiss nicht mehr, woher man gekommen ist. Der Führer erzählt auch, das sie ständig welche rausholen, die sich verirrt haben und auch kein Licht mehr hatten. Ich war 2x so drin, einmal kam mir ein Ehepaar entgegen, das Licht flackerte nur noch und sie sahen ziemlich fertig aus, ich glaub, das war in letzter Minute, zum Glück war es nah am Ausgang.
  • 2012 war ich zuletzt da. Das bisher größte System, was ich jeh befahren habe. Atemberaubend schön, unterschiedliche Abbautechniken, teils uralte Wandmalereien und Inschriften und sehr gefährlich.

    Ja, die Gefahr sollte man nicht unterschätzen. Stell dir einen riesigen Zauberwürfel vor, nehm den mal Tausend und Du hat ungefähr die Anzahl der Abzweigungen und Gänge, die es in den Systemen gibt. Grade in den Anfangsbereichen, folgt auf eine Abzweigung, eine Abzweigung. Und immer so weiter und weiter. Ich habe es damals auch nicht glauben können, bis sich es gesehen hatte. Es besteht daher eine sehr große Gefahr, das man sich darin verläuft. Selbst ein Kompass ist keine wirklich große Hilfe. Habe an einigen Stellen mal die Richtung gepeilt und musste feststellen, das es immer wieder Abweichungen gab. Also ist darauf auch kein Verlass. Such dir also etwas, zum orientieren. Knicklichter können helfen aber auch da ist Vorsicht geboten. In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über Einheimische, die die gelegten Orientierungspunkte wieder eingesammelt hatten, oder an andere Stellen legten. Grade die Jugend machte sich einen Spaß daraus, die Fremden in die Irre zu führen. Also Vorsicht. Es gibt unendlich viele Markierungen in den Stollen, die Du nutzen kannst, ohne selber etwas zu legen. Musst Du dir nur merken. Kommst Du in Bereiche, wo noch kaum einer war, was erst nach einigen Stunden sein wird, kannst Du selber markieren. Am besten mit Kreide oder ähnlichen natürlichen Dingen.

    Licht ist ein weiteres großes Thema.
    Auf meiner letzten Einfahrt, hatte ich 4 Lampen dabei. Eine hat es wieder raus geschafft. Sorge also für genügend Licht und Notfallbeleuchtung. Kleiner Tipp dazu: Bei solchen Großsystemen habe ich immer eine großes Friedhofskerze dabei. Also ein Grablicht. Die gibt es auch in Klar und brennen bis zu 7 Tage. Das kann dir das Leben retten, wenn alle anderen Lampen versagt haben. Nicht wirklich hell, aber zum orientieren reicht es. Streichhölzer oder einen Taschendrachen nicht vergessen. Sonst hilft dir die Kerze reichlich wenig.

    Und was Du auf gar keinen Fall vergessen darfst, ist Verpflegung mit ausreichend Wasser und ganz wichtig. ERSTE HILFE !!! Wenn dir da Unten etwas passiert, kannst Du lange warten bis Hilfe kommt. So kannst Du dich auf jedenfall erstversorgen .

    Alle anderen Tipps, haben meine Vorredner schon gegeben. Mach Dir eine Liste und dann viel Spaß.
    Der einzige leichte Tag war Gestern!
  • Als ich das System damals befahren habe, habe ich einen kleinen Trick angewendet.

    Einfach immer Rechts abbiegen (Oder Links) so läuft man an der Aussenwand entlang und kann sich nich verirren. Am ende kommst du wieder dort raus wo du rein bist.

    Klar läufst du oft in eine Sackgasse aber für den Ersten besuch ist dies empfehlenswert. :)

    Würde auch sehr gerne noch mal hin, und Zeit ist hier ein wesentlicher Faktor. Hab damals sogar dort übernachtet mit Feldbetten, aber ja man trifft immer wieder auf andere. Den kontakt haben wir allerding gemieden weil man nie weiß auf wen man so trifft.
  • Nasty44 schrieb:

    Als ich das System damals befahren habe, habe ich einen kleinen Trick angewendet.

    Einfach immer Rechts abbiegen (Oder Links) so läuft man an der Aussenwand entlang und kann sich nich verirren. Am ende kommst du wieder dort raus wo du rein bist.
    das wende ich überall an, sogar in Schlössern, so sieht man jeden Raum ^^

    Aber der von der Führung hat auch gesagt, das das nicht immer funktioniert, da einige Wände einfach nur riesige Blöcke sind, wenn Du an denen lang gehst, läufst du quasi immer im Kreis, oder in dem Fall, im Rechteck