Die Tannenburg
Die Burg Tannenberg ist eine Burgruine liegt östlich von Jugenheim, in der Gemeinde Seeheim-Jugenheim, im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen.
Die Anlage liegt oberhalb von Seeheim auf einem aus dem Stettbacher Tal aufsteigenden Gipfel, dem Tannenberg, der sich geografisch in die erste Hügelkette des Odenwaldes einordnet. Die Burg wurde von Ulrich I. von Münzenberg um 1230 auf Lorscher Boden erbaut, um sein südliches Amtsgebiet (Amt Tannenberg und Seeheim) zu sichern. Urkundlich wurde sie erstmals im Jahr 1239 als Burg Seeheim erwähnt.
Am 29. August 1379 trafen sich auf Burg Tannenberg 18 Ritter, die einen erweiterten Burgfrieden schlossen und sich gegenseitig Schutz zusagten. Zu diesen Mitstreitern zählte unter anderen Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen, der gleichzeitig auch zu den Gründungsmitgliedern des Löwenbundes gehörte, der am 13. Oktober 1379 gegründet wurde. Ebenfalls dazu gehörte Werner Kalb aus Reinheim, der zu dieser Zeit Verwalter von Burg Tannenberg war, als Raubritter in die Geschichtsbücher einging und dessen Burg in Nieder-Modau 1382 von den Städten Frankfurt und Mainz zerstört wurde, sowie Johann von Cronberg als 19. Mitstreiter. Nach heftigen Fehden der Kronberger mit der Stadt Frankfurt verlegte Ende des 14. Jahrhundert Hartmut, der Jüngere von Kronberg, mit 30 Helfern und Knechten seinen Wohnsitz auf die Tannenburg, von der er aber nur 1/8 besaß. Von da an wurde die Burg zu einem gefürchteten Sitz von Raubrittern, von dem aus Überfälle und Plünderungen unternommen wurden.
Einem Bündnis von Erzbischof Johann von Mainz, Pfalzgraf Ruprecht III., Bischof Raban von Speyer, sowie den Städten Worms, Mainz, Friedberg und Gelnhausen hatten Hartmut und sein Bruder Johann nichts entgegenzusetzen. Am 22. Juni 1399 wurde unter der Führung von Graf Philipp von Nassau die Burg belagert. Mit schweren Waffen, darunter fünf Geschützen, setzte man der Burg, die mittlerweile mit 65 Mann besetzt war, stark zu. Jedoch konnte die Besatzung die ersten Angriffe abwehren, da sie schon Handfeuerbüchsen besaß. Die Wende brachte erst das schwere Frankfurter Geschütz. Mit 20 Pferden wurde die rund 3500 kg schwere Steinbüchse gezogen. Rund 40 Kugeln mit je 50 cm Durchmesser und einem Gewicht von 170 kg schlugen Breschen in die Burg. Aber erst als der Bergfried durch eine Pulverexplosion zerstört wurde, gab die Besatzung auf. Die Burg Tannenberg war damit eine der ersten deutschen Burgen, deren Zerstörung durch Feuerwaffen sehr eindeutig im archäologischen Fundmaterial zu erkennen ist. Sie wurde nicht wieder aufgebaut. Die Ruine existiert noch. Seit Jahren versucht ein Verein, die Burgmauern freizulegen und zu sichern sowie die Gesamtanlage in einem besuchenswerten Zustand zu erhalten. Grundmauern von Kapelle mit Altarfundament und Nebenraum wurden freigelegt, der Keller ausgegraben und begehbar. Alle Teile wurden bis auf Oberflächenniveau durch vorhandene Natursteine ergänzt, so dass jetzt Mauern und Altarfundament im Rasen erkennbar sind. Die Zisterne ist komplett erhalten.
Ausgrabungen der Burg Tannenberg
Die Tannenbergbüchse ist die älteste Deutsche Handfeuerwaffe (vor 1399), gefunden in der Zisterne der Ruine der Burg Tannenberg. Sie befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Die Ausgrabungen 1849 durch Hefner und Wolf und ihre anschließenden vorbildlichen Publikationen gehören zu den Pionierleistungen archäologischer Forschung. Es handelt sich um die früheste Untersuchung einer Archäologie des Mittelalters.
Neugierig geworden ? Wandertag gefällig ? Am taktischsten parkt man am Seeheimer Lufthansa-Schulungszentrum und hält sich dann südlich. Beschilderungen der Wanderwege zum Tannenberg sind vorhanden. Steile Sache das. Es gibt da aber schon so einiges zu sehen, und der Ausblick -einfach göttlich- Habe leider nur noch wenig Fotomaterial dazu, aber ich komm` da wieder hin. Mal sehen, ob ich es schaffe, wenigstens das Aussichtsbild hier reinzustellen…
PS: kleiner Tipp : Das Hotel „Brandhof“ im Stettbacher Tal – man kann da sehr gut Essen gehen – hat im Biergarten eine dieser 50cm Kanonenkugeln liegen, die seinerzeit dort wirklich eingeschlagen ist. Das Teil hat sein Ziel verfehlt und ist über den ganzen Berg geflogen. Eine Tafel mit der Erklärung dafür steht auch dabei – für die Touris…
Das mit dem Bilder hier hochladen, muss ich noch üben , krieg immer gesagt, die Dateien seien zu gross...
Die Burg Tannenberg ist eine Burgruine liegt östlich von Jugenheim, in der Gemeinde Seeheim-Jugenheim, im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen.
Die Anlage liegt oberhalb von Seeheim auf einem aus dem Stettbacher Tal aufsteigenden Gipfel, dem Tannenberg, der sich geografisch in die erste Hügelkette des Odenwaldes einordnet. Die Burg wurde von Ulrich I. von Münzenberg um 1230 auf Lorscher Boden erbaut, um sein südliches Amtsgebiet (Amt Tannenberg und Seeheim) zu sichern. Urkundlich wurde sie erstmals im Jahr 1239 als Burg Seeheim erwähnt.
Am 29. August 1379 trafen sich auf Burg Tannenberg 18 Ritter, die einen erweiterten Burgfrieden schlossen und sich gegenseitig Schutz zusagten. Zu diesen Mitstreitern zählte unter anderen Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen, der gleichzeitig auch zu den Gründungsmitgliedern des Löwenbundes gehörte, der am 13. Oktober 1379 gegründet wurde. Ebenfalls dazu gehörte Werner Kalb aus Reinheim, der zu dieser Zeit Verwalter von Burg Tannenberg war, als Raubritter in die Geschichtsbücher einging und dessen Burg in Nieder-Modau 1382 von den Städten Frankfurt und Mainz zerstört wurde, sowie Johann von Cronberg als 19. Mitstreiter. Nach heftigen Fehden der Kronberger mit der Stadt Frankfurt verlegte Ende des 14. Jahrhundert Hartmut, der Jüngere von Kronberg, mit 30 Helfern und Knechten seinen Wohnsitz auf die Tannenburg, von der er aber nur 1/8 besaß. Von da an wurde die Burg zu einem gefürchteten Sitz von Raubrittern, von dem aus Überfälle und Plünderungen unternommen wurden.
Einem Bündnis von Erzbischof Johann von Mainz, Pfalzgraf Ruprecht III., Bischof Raban von Speyer, sowie den Städten Worms, Mainz, Friedberg und Gelnhausen hatten Hartmut und sein Bruder Johann nichts entgegenzusetzen. Am 22. Juni 1399 wurde unter der Führung von Graf Philipp von Nassau die Burg belagert. Mit schweren Waffen, darunter fünf Geschützen, setzte man der Burg, die mittlerweile mit 65 Mann besetzt war, stark zu. Jedoch konnte die Besatzung die ersten Angriffe abwehren, da sie schon Handfeuerbüchsen besaß. Die Wende brachte erst das schwere Frankfurter Geschütz. Mit 20 Pferden wurde die rund 3500 kg schwere Steinbüchse gezogen. Rund 40 Kugeln mit je 50 cm Durchmesser und einem Gewicht von 170 kg schlugen Breschen in die Burg. Aber erst als der Bergfried durch eine Pulverexplosion zerstört wurde, gab die Besatzung auf. Die Burg Tannenberg war damit eine der ersten deutschen Burgen, deren Zerstörung durch Feuerwaffen sehr eindeutig im archäologischen Fundmaterial zu erkennen ist. Sie wurde nicht wieder aufgebaut. Die Ruine existiert noch. Seit Jahren versucht ein Verein, die Burgmauern freizulegen und zu sichern sowie die Gesamtanlage in einem besuchenswerten Zustand zu erhalten. Grundmauern von Kapelle mit Altarfundament und Nebenraum wurden freigelegt, der Keller ausgegraben und begehbar. Alle Teile wurden bis auf Oberflächenniveau durch vorhandene Natursteine ergänzt, so dass jetzt Mauern und Altarfundament im Rasen erkennbar sind. Die Zisterne ist komplett erhalten.
Ausgrabungen der Burg Tannenberg
Die Tannenbergbüchse ist die älteste Deutsche Handfeuerwaffe (vor 1399), gefunden in der Zisterne der Ruine der Burg Tannenberg. Sie befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Die Ausgrabungen 1849 durch Hefner und Wolf und ihre anschließenden vorbildlichen Publikationen gehören zu den Pionierleistungen archäologischer Forschung. Es handelt sich um die früheste Untersuchung einer Archäologie des Mittelalters.
Neugierig geworden ? Wandertag gefällig ? Am taktischsten parkt man am Seeheimer Lufthansa-Schulungszentrum und hält sich dann südlich. Beschilderungen der Wanderwege zum Tannenberg sind vorhanden. Steile Sache das. Es gibt da aber schon so einiges zu sehen, und der Ausblick -einfach göttlich- Habe leider nur noch wenig Fotomaterial dazu, aber ich komm` da wieder hin. Mal sehen, ob ich es schaffe, wenigstens das Aussichtsbild hier reinzustellen…
PS: kleiner Tipp : Das Hotel „Brandhof“ im Stettbacher Tal – man kann da sehr gut Essen gehen – hat im Biergarten eine dieser 50cm Kanonenkugeln liegen, die seinerzeit dort wirklich eingeschlagen ist. Das Teil hat sein Ziel verfehlt und ist über den ganzen Berg geflogen. Eine Tafel mit der Erklärung dafür steht auch dabei – für die Touris…
Das mit dem Bilder hier hochladen, muss ich noch üben , krieg immer gesagt, die Dateien seien zu gross...