Irgendwo in Franken steht der alte Gasthof, erbaut Anfang 1800. Seit 1870 befindet er sich in Familienbesitz.
In den 20er / 30er Jahren als Gasthof und Pension geführt, auf der Höhe der Zeit die Zimmer mit Heizung und fliesend Wasser, Garagen und wöchentlicher Hausschlachtung (laut großem, schön gestaltetem Wirtshausschild). Der Gasthof besteht aus einem großen Saal mit Galerie im Obergeschoss, daran anschließend die Pensionszimmer bis ins Dachgeschoss im Nachbargebäude. Im Erdgeschoss die klassische Gaststube mit Küchen und einem abgetrennten Raum, dem "Friedenszimmer". Im Kellergewölbe einen großen Weinkeller. Das Porzellangeschirr ist mit dem Logo des Gasthofes versehen, die Speisekarten hoher grafischer Qualität gedruckt, handwerklich aufwendige, aus Holz gearbeitete großflächige Motivereliefs aus den 30er Jahren zeugen vom Wohlstand der damaligen Wirtsfamilie.
Nach Kriegsende übernimmt die nächste Generation, der Saal wird im Stil der 50er umgestaltet mit kleiner Bar - eine Postkarte gibt einen Eindruck vom damaligen Zustand.
Ich denke, dass es nach und nach schwieriger für den Gasthof geworden ist. Großzügige Hotelneubauten in den 60er / 70er Jahren waren sicher eine schwierige Konkurrenz auch hinsichtlich der Saalnutzung mit Feiern und Festen, die Pensionszimmer mit Waschtisch im Zimmer und Bad / Toilette im Flur kamen aus der Zeit. Die alte Bausubstanz und eingeengte Lage ließen Umbauten und Erweiterungen auch nicht ohne weiteres zu.
Ender der 80er Jahre wurden (nach dem Datum der zur Schonung der Tische untergelegten Zeitungen) im Saal die Stühle auf die Tische gestellt, die kleine Bar zum Schlafzimmer der Wirtsleute umgenutzt. Die Gaststube im Erdgeschoss wurde noch bis um die Jahrtausendwende genutzt, die Speisekarte wurde allerdings immer kleiner und dünner. Ende der 90er Jahre betrug der Jahresgewinn des Gasthofes keine 3000 DM mehr - und damit ließ sich weder eine anständige Küche betreiben, noch die Bausubstanz entsprechend erhalten.
Als das letzte Mitglied der Wirtfamilie verstorben war, wurde der Gasthof verwaltete und stand über 10 Jahre leer, da es keine direkten Erben gab. Mittlerweile ist er verkauft, der Abriss des Gasthofes ist genehmigt und an seine Stelle soll ein gesichtsloser und fader Neubau kommen.
Leider sind auch schon Vandalen durch den Gasthof gewütet, abstürzende Deckenteile haben einiges zerstört, dennoch gibt es ganz ungestörte Bereich - die Atmosphäre war einzigartig... Man saß in der abgedunkelten, stillen Gaststube vor der alten Weinkarte, hörte das Leben draussen vorbeiziehen und überlegte sich ganz in Ruhe, einen 1957er Thüngerheimer Scharlach Sylvaner für 1.30 DM zu bestellen oder doch lieber einen 1960er Escherndorfer Hengstberg für 1.40 DM - um sich dann den Kummer wegzuspülen, dass hier ein großartiges Beispiel der alten Gasthofkultur für immer verloren geht...
Aber zumindest die Bilder bleiben!
In den 20er / 30er Jahren als Gasthof und Pension geführt, auf der Höhe der Zeit die Zimmer mit Heizung und fliesend Wasser, Garagen und wöchentlicher Hausschlachtung (laut großem, schön gestaltetem Wirtshausschild). Der Gasthof besteht aus einem großen Saal mit Galerie im Obergeschoss, daran anschließend die Pensionszimmer bis ins Dachgeschoss im Nachbargebäude. Im Erdgeschoss die klassische Gaststube mit Küchen und einem abgetrennten Raum, dem "Friedenszimmer". Im Kellergewölbe einen großen Weinkeller. Das Porzellangeschirr ist mit dem Logo des Gasthofes versehen, die Speisekarten hoher grafischer Qualität gedruckt, handwerklich aufwendige, aus Holz gearbeitete großflächige Motivereliefs aus den 30er Jahren zeugen vom Wohlstand der damaligen Wirtsfamilie.
Nach Kriegsende übernimmt die nächste Generation, der Saal wird im Stil der 50er umgestaltet mit kleiner Bar - eine Postkarte gibt einen Eindruck vom damaligen Zustand.
Ich denke, dass es nach und nach schwieriger für den Gasthof geworden ist. Großzügige Hotelneubauten in den 60er / 70er Jahren waren sicher eine schwierige Konkurrenz auch hinsichtlich der Saalnutzung mit Feiern und Festen, die Pensionszimmer mit Waschtisch im Zimmer und Bad / Toilette im Flur kamen aus der Zeit. Die alte Bausubstanz und eingeengte Lage ließen Umbauten und Erweiterungen auch nicht ohne weiteres zu.
Ender der 80er Jahre wurden (nach dem Datum der zur Schonung der Tische untergelegten Zeitungen) im Saal die Stühle auf die Tische gestellt, die kleine Bar zum Schlafzimmer der Wirtsleute umgenutzt. Die Gaststube im Erdgeschoss wurde noch bis um die Jahrtausendwende genutzt, die Speisekarte wurde allerdings immer kleiner und dünner. Ende der 90er Jahre betrug der Jahresgewinn des Gasthofes keine 3000 DM mehr - und damit ließ sich weder eine anständige Küche betreiben, noch die Bausubstanz entsprechend erhalten.
Als das letzte Mitglied der Wirtfamilie verstorben war, wurde der Gasthof verwaltete und stand über 10 Jahre leer, da es keine direkten Erben gab. Mittlerweile ist er verkauft, der Abriss des Gasthofes ist genehmigt und an seine Stelle soll ein gesichtsloser und fader Neubau kommen.
Leider sind auch schon Vandalen durch den Gasthof gewütet, abstürzende Deckenteile haben einiges zerstört, dennoch gibt es ganz ungestörte Bereich - die Atmosphäre war einzigartig... Man saß in der abgedunkelten, stillen Gaststube vor der alten Weinkarte, hörte das Leben draussen vorbeiziehen und überlegte sich ganz in Ruhe, einen 1957er Thüngerheimer Scharlach Sylvaner für 1.30 DM zu bestellen oder doch lieber einen 1960er Escherndorfer Hengstberg für 1.40 DM - um sich dann den Kummer wegzuspülen, dass hier ein großartiges Beispiel der alten Gasthofkultur für immer verloren geht...
Aber zumindest die Bilder bleiben!
... fast soweit es geht ...