Muna oder Lager im Taunus ?

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von der.daniel.

  • Muna oder Lager im Taunus ?

    hi,

    habe in einem anderen forum über das thema schon gelesen und geschrieben, ist nur leider im sande verlaufen.

    hat jemand schon einmal davon gehört ? das gebiet um den ******** (kleiner see in m.) dort soll es im WK2 eine muna oder lager gegeben haben.

    ich war früher mal mit einem freund dort entlang der ********strasse.
    dort an den waldwegen sind schilder angebracht die das verlassen der wege verbieten wegen lebensgefahr und explosion.
    es sind uns viele kleinere hügel aufgefallen auf ein paar waren löcher vom buddeln denke ich. der freund von mir hatte auch einen detektor der nicht mehr aufhörte anzuschlagen. einmal hatte er bloß mit dem fuß das laub wegekehrt und wir sahen vermutlich flak munition (scharf), danach sind wir voller angst abgezogen. was uns noch auffiel, dass es in den waldgebieten mit den schildern keinerlei forstarbeiten gab nur dichtes unterholz und nicht gepflegt.

    in den nachbarort erfuhren wir (evtl. nur gerüchte, aber von verschiedenen leuten gehört) das dort ein mann eine alte granate gefunden haben soll und mit nach hause nahm. in dessen garage sie dann explodierte und den mann tötete.

    was nun dort gewesen ist weiß ich nicht. fakt ist das es dort unmengen an munition gab bzw. noch gibt.

    Hier ist ein bild von einem waldweg inkl. schild. von google
    Dovahkiin Naal ok zin los vahriin wah dein vokul mahfaeraak ahst vaal.
  • Klar war dort was.
    Gesprengt von den Amis nach dem Krieg, wobei die Mun. sich schön in der Gegend verteilte.
    Hier mal Ausschnitt aus einer alten Karte wo man schön erkennen kann, das dort Gebiete gekennzeichnet wurden mit Pfeilen.
    hab sie Mal hervorgehoben durch farbiges unterlegen.

    Und als zweites die alte Karte von 1893,wie es früher dort aussah. Dein Gebiet kann man gut erkennen.
    Das eingezäunte geräumte Gebiet dort hat Ausmaße von 63 mal 45m.
    Aber der Wald selber ist nicht geräumt.
    Deswegen wird dort keine Nutzung seitens des Forstes durchgeführt.

    FINGER WEG VON ALTER MUNITION !!!!!

    Dort soll mehr liegen wie Flakmun. Die haben wir als Kinder geöffnet, die Stangen rausgeholt ,angezündet und Abpfeiffen lassen.
    Heulten wie Pfeiff-Kaskaden. Wer dir tollsten Brandwunden hatte, war der King in der Schule.

    Aber andere Mun zersetzt sich und geht teilweise heute schon bei kleinsten Bewegungen hoch.
    Das Nitroglyzerin setzt sich oben ab und gluckert dann in den scharfen Teilen. Und damit ist verdammt nicht zu spaßen, du berührst es nur einmal !!
    Dateien
    • münster-1.jpg

      (144,83 kB, 83 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • münster2.jpg

      (137,37 kB, 84 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    :geek: Das Alter Ist eh Wurst, außer man ist ein Käse...
  • Dieses Gebiet (Muna Münster-Breitefeld) ist wegen seiner gefährlichen Restbestände bekannt. Mitarbeiter der Forstverwaltung betreten diesen Bereich nicht, egal was auch immer geschieht. Auch die Feuerwehr löscht dort keine entstehenden Brände, es gibt auch hier die Weisung "kontrolliert abbrennen lassen". Inmitten des 260 Hektar großen Areals, das landläufig als „Muna“ den Bewohnern drumherum eher ein Schreckgespenst ist, zu dem sie seit Jahrzehnten keinen Zutritt haben. Abgeschirmt liegt die verbotene Landschaft seit 1939 zwischen Münster, Eppertshausen, Urberach und Dieburg, gilt als munitionsverseucht und bombenbelastet.

    Der KMRD hat dort bereits einige Male Reste beseitigt, das Gebiet ist jedoch nicht grossräumig beräumt.

    Vor der erfolgten Sprengung durch die Alliierten sind dorthin alle möglichen Überbleibsel aus Kriegszeiten verbracht und bis zur Sprengung gelagert worden, Waffen der zurückflutenden Wehrmacht, Bombenblindgänger, Handgranaten, Flakmunition und Minen - zum Teil sogar aus dem Frankfurter Raum bis hierhin wegen der bereits damaligen Gefährdung. Teile der dortigen Munition hatten keinen der üblichen Aufschlagzünder, sondern sehr hinterlistige Flüssigzünder, darum war eine Entschärfung bereits zur damaligen Zeit wegen des hohen Risikos kaum möglich. Selbst Experten der gefangengenommenen Wehrmacht sowie der Alliierten waren nicht in der Lage, diese Art der Zünder zu entschärfen ohne ein kaum zu kalkulierendes Risiko einzugehen. Die bei diesen Bomben und Granaten verwendeten Zünder sollten die Glaszylinder beim Aufschlag zerbrechen und die austretende Säure/Aceton den Zündmechanismus zeitversetzt auslösen. Dies ist bis zum heutigen Tage teilweise nicht erfolgt. Inzwischen haben diese Ampullen das sie umgebende Material zersetzt, es genügt eine kleine Bewegung und die nun ausfliessende Säure/Aceton führt zur Kettenreaktion.
    Die Sprengung dieser Lasten war wegen unsachgemässer Ausführung nicht als erfolgreich zu bezeichnen. Der grösste Teil dieser zur Vernichtung vorgesehenen Altlasten wurde durch die Explosion lediglich weiträumig verteilt und schlummert dort noch heute, wenige Zentimeter unter dem Erdboden. Jede kleinste Erschütterung kann dieses Teufelzeugs gerade in der heutigen Zeit nach der erfolgten Korrosion zur Detonation bringen. Die Zünder sind noch immer scharf, das in verschiedenen Kamnpfmitteln enthaltene Nitroglyzerin ist immer noch wirksam und löst die Detonation aus. Kein Mensch vermag heute noch zu beurteilen, mit welchen Kampfmitteln dort noch gerechnet werden muss, die damaligen Aktionen sind sehr schlecht dokumentiert. Es muss davon ausgegangen werden, dass von diesem Gelände auch heute noch - oder besonders heute - eine enorme Gefährdung für Gesundheit und Leben ausgeht
    Von daher ist ein Betreten unbedingt zu unterlassen - im eigenen Interesse wie auch im Interesse etwaig notwendiger Helfer um jemanden aus diesem Bereich zu bergen.

    Gelände dieser Art dürfen unter keinen Umständen betreten werden - die ausgesprochenen Warnungen und Verbote bestehen aus gutem Grunde fort und gelten für Jedermann.

    Ein sich selbsterklärendes Video: Bombe reißt 13-Meter-Krater - Region Gießen - mittelhessen.de

    Der ganze Artikel ist hier nachzulesen: Bombe reißt 13-Meter-Krater - Region Gießen - mittelhessen.de und auch hier wieder der bereits von mir erwähnte Hinweis auf chemische Zünder.
    Der Zeitzünder der Bombe in Alten-Buseck hatte sich nach dem Abwurf nicht aktiviert, war über die Jahrzehnte in der Erde verrottet und hatte den Sprengkörper nun detonieren lassen.
    Nun noch das allerwichtigste:
    ...Sollte jemand einen Sprengkörper finden, könne er sich entweder an die örtliche Polizei oder direkt an den Kampfmittelräumdienst wenden. Dieser ist beim RP unter Telefon (06151) 120 zu erreichen.
    Zur Veranschaulichung bitte die angehängten Bilder betrachten: So kann eine erfolgte Explosion nachher aussehen - man(n) kann sich leicht vorstellen, was dann noch übrig bleibt... Selbst wenn es hier um unterschiedliche Gelände geht, ist das Thema sehr naheliegend...
    Erstes Bild: Warntafel im genannten Gelände, zweites Bild: Die Auswirkungen der Explosion, Drittes Bild: Die Wirkungsweise eines chemischen Zünders wird im dritten Bild veranschaulicht. Ein amerikanischer Langzeitzünder und seine Wirkungsweise. Die vom Propeller angetriebene Spindel zerdrückt die Acetonampulle. Das austretende Aceton zerfrisst die Zelluloidscheibe. Die gibt den Schlagbolzen für die Zündladung frei. Nicht alle Langzeitzünder gingen in der ihnen zugedachten Zeit los. Die Bomben hatten ein Leitwerk, so dass sie steil nach unten fielen. Der Zünder an der Spitze des mit Sprengstoff gefüllten Behälters hatte einen kleinen Propeller mit einer Spindel. Drehte sich die Spindel, zerdrückte sie eine Ampulle mit Aceton. Dieses tropfte auf eine Zelluloidscheibe, die den Schlagbolzen bis dahin von der Zündladung zurückhielt. Hatte das Aceton die Zelluloidscheibe weggeätzt, krachte es.

    Nicht immer ging die Rechnung der Bombenwerfer auf. "Das konnte an der Vereisung liegen", sagt Karsten Porezag, denn in 5000 Metern Höhe herrschen eisige Temperaturen - nicht nur im Winter. Der schwerste Angriff auf Wetzlar geschah am 21. November 1944. Wenn der kleine Propeller am Zünder festfror und sich nicht drehte, blieb die Aceton-Ampulle unbeschädigt. Die Folge: Die Bombe detonierte nicht, bohrte sich metertief in den Boden, wo sie unentdeckt liegen blieb. Nur am so genannten Eindringtrichter konnte man sehen, dass etwas vom Himmel gefallen war. Wenn nach Jahrzehnten durch Materialermüdung und Acetondämpfe die Zelluloidscheibe im Zünder brüchig wird, kann es es immer noch zur Detonation kommen. Foto: Porezag

    Quelle des Beitrages: Jedes Jahr geht eine hoch - Region Wetzlar - mittelhessen.de
    Dateien
    Geradlinig ist, wer seine Gedanken äussert und diese auch umsetzt.