Villa Hohnstein (Sachsen)

    • Sachsen

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    • Villa Hohnstein (Sachsen)

      Ich besuchte diese Villa im Februar 2008 mit 11 Jahren. Wir waren auf Familienurlaub in Bad Schandau und ich entdeckte sie bei einer Bootsfahrt auf der Elbe. Schon damals war ich von leerstehenden Gebäuden fasziniert und konnte meine Eltern zu einem "Spaziergang" dorthin überreden. Die Tür stand sperrangelweit offen, sodass mein Vater mit mir hineinging. Ich habe zwei Fotos geknipst (und das auch noch ziemlich verkackt :biggrin1: ). Nach oben durfte ich nicht weil teilweise schon Böden durchgebrochen waren. Besonders die Eingangshalle mit Treppenhaus war noch interessant. Es waren auch noch die originalen Flügeltüren mit Jugendstilglas vorhanden. Die Villa an der Hohnsteinerstraße ist Teil der von Georg Friedrich Hasse 1850 gegründeten Dampfsäge- und Hobelwerke Schandau und damit ein Stück Stadtgeschichte. Zu DDR-Zeiten bis Anfang der 1990er Jahre war das Gelände im Eigentum der Produktionsgenossenschaft des Schneiderhandwerks. Anschließend stand das Verwaltungsgebäude leer. 2008 siedelte sich am Ortseingang, kurz hinter der Elbbrücke und in unmittelbarer Nähe der Fabrikantenvilla die Lidl-Kette an, die Baustelle dafür sah ich bei meinem Besuch schon. Die Villa sollte saniert werden, hieß es zunächst. Doch im März 2013 wurde das denkmalgeschützte Gebäude für 26 zusätzliche Lidl-Stellflächen abgerissen. Elemente der Fassade wie Erker und Bögen wurden möglicherweise archiviert.

      Nicht abreißen, sondern erhalten wollte Christoph Hasse, Betreiber des Campingplatzes Ostrauer Mühle, das einstige Vermächtnis seiner Vorfahren. 2010habe er – Urenkel von Georg Friedrich Hasse – sich an den zuständigen Grundstücksmakler gewandt und sein Kaufinteresse bekundet. Acht bis zehn Ferienwohnungen mit Blick auf die Elbe und in direkter Nähe zum Elberadweg sollten entstehen, erklärt der Nachfahre. Doch mit dem Augusthochwasser 2010 waren seine Pläne für die insgesamt 750 Quadratmeter große Fläche und das Wohnhaus vorläufig zum Erliegen gekommen. Im Sommer 2012 bohrte Hasse beim Makler nach. Als dieser immer noch keine Bewegung in die Sache brachte, wandte sich Hasse direkt an Lidl – und glaubte nicht recht zu hören. Das Areal gehöre der Real Entwicklungsgesellschaft aus Chemnitz und einem Abriss habe der Landkreis bereits 2011 zugestimmt. Laut Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes besteht prinzipiell die Möglichkeit, Denkmale abzureißen. Allerdings nur mit dem Nachweis, dass ein Erhalt unzumutbar ist. Und im Falle der alten Hasse-Villa hat sich der Denkmalschutz offenbar überzeugen lassen. Ein Investitionsvolumen von 1,6 Millionen Euro war zur Rettung des Hauses veranschlagt, erklärt Hartmut Gräfe vom Denkmalreferat. Das wurde als unzumutbar gewertet. Christoph Hasse allerdings versichert, der hohe Sanierungsaufwand wäre für ihn kein Hemmnis gewesen.
      Die Denkmalschutzbehörde hat aber offenbar von dem potenziellen Investor und seiner Konzeption nichts gewusst.

      Ich suche Bilder aus dem Inneren dieser Villa. Es war einer meiner ersten richtigen "Lost Places" und somit ist dies natürlich eine sehr besondere Location für mich. Die Erinnerung verblasst und deswegen würde ich gerne ein paar Fotos aus dem Inneren dieser Villa wiedersehen. Besuchen kann ich sie ja leider nicht mehr... Vielleicht habe ich Glück und jemand kennt sie zufällig und hat mehr Fotos :)
      Bilder
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