KZ Dachau

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    Es gibt 19 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Apfelwein77.

    • Mir ist nicht ganz klar, ob dieses Objekt wirklich hierher gehört. Nichtsdestotrotz finde ich, daß dieses Monument der Grausamkeit hier einen Platz verdient. Es handelt sich nicht um einen Ort, der von Menschen verlassen ist, kommen doch jedes Jahr hunderttausende Besucher hierher. Trotzdem ist es für mich ein "Lost Place", da die Menschlichkeit hier abhanden kam.

      "Das Konzentrationslager Dachau, in der Folge KZ Dachau genannt, bestand vom 22. März 1933 bis zur Befreiung durch Truppen der US Army am 29. April 1945. Das NS-Regime errichtete es wenige Wochen nach seiner Machtübernahme; das KZ Dachau war während der Diktatur des Nationalsozialismus eines der bekanntesten Konzentrationslager (KZ).

      Es lag ungefähr 20 Kilometer nordwestlich von München. Es diente zunächst der Inhaftierung von politischen Gegnern des NS-Regimes und war das erste KZ der SS ("Schutzstaffel"). Heinrich Himmler, 1933 Reichsführer-SS und Münchener Polizeipräsident, ließ es östlich der Stadt Dachau auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik errichten. Es diente auch zur Abschreckung politisch Andersdenkender.

      Nach der Entmachtung der SA im Röhm-Putsch (Ende Juni/Anfang Juli 1934) plante Himmler die Vergrößerung des KZ. 1937 begannen die Bauarbeiten für den neuen Häftlingsbereich, der an die ehemalige Munitionsfabrik anschloss. Organisation und räumlicher Aufbau waren später eine Vorlage für neue KZ im Reichsgebiet. Das NS-Regime präsentierte es propagandistisch als "Vorzeigelager". Dachau war Ausbildungsort für SS-Wachmannschaften und SS-Führungspersonal, die nach Beginn des Zweiten Weltkriegs unter anderem in Vernichtungslagern eingesetzt wurden. Das KZ Dachau war kein Vernichtungslager; gleichwohl wurden in keinem anderen KZ so viele politische Morde verübt.

      Nach der Reichspogromnacht inhaftierte die SS verstärkt auch Juden und andere Verfolgte. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden auch Menschen aus besetzten Gebieten Europas im KZ Dachau inhaftiert. Es entwickelte sich zur Keimzelle für neue KZ und nahm mehrere Sonderstellungen ein: Das Lager war der erste Ort im Deutschen Reich, an dem einem SS-Lagerkommandanten die alleinige Gerichtsbarkeit zugeteilt wurde und geltendes Recht erfolgreich außer Kraft gesetzt wurde. Die SS schuf einen „Staat im Staat“, in dem sie politische Gegner gefangen hielt, unterdrückte und ermordete.

      Von den insgesamt mindestens 200.000 Dachauer Haftinsassen starben etwa 41.500.[1] Zusätzlich deportierte die SS häufig Häftlinge in Vernichtungslager."

      Quelle: Wikipedia

      Besonders eindrucksvoll fand ich die wiederhergerichtete Wohnbaracken, derer es zwei dort gibt. Die andern sind dem Erdboden gleichgemacht. Sie stellten mir die qualvolle Enge, die hygienischen Bedingungen so drastisch vor Augen, daß mir den Rest des Tages schlecht war. Man hat ja schon viel an Filmmaterial gesehen, doch wenn man live in einem solchen Objekt steht, ist es nochmal was ganz anderes.
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    • Ich bin mir auch nicht sicher, ob dieser Platz wirklich hier ins Forum gehört, aber die Entscheidung werden wohl die Mods treffen. Interressant ist die Location aber in jedem Fall. Leider kann ich ja noch keine Bilder sehen, so dass ich jetzt etwas im Trüben fische, was Du da abgelichtet hast. Denn hinsichtlich der lost places wären die "Badehäuser" sicher mit am interessantesten. Stehen die eigentlich noch (ich war schon ewig nicht mehr dort)? Sie waren - vom Haupteingang mit der Dokumentation gesehen - im hinteren Teil der Anlage, also an den Wohnbaracken vorbei, links von der Gedenkkapelle.
      Dort waren die Sammelduschen (nein, angeblich keine Vergasungsanlagen) mit den diversen Installationen innen und aussen zu sehen.
      Was in Wikipedia wohl nicht steht, ist die Tatsachen, dass ein Großteil der noch arbeitsfähigen Inhaftierten bei den örtlichen Großbetrieben (allen voran die noch heute bestehende MD-Papierfabrik in Dachau und das Rüstungswerk Krauss-Maffei in Karlsfeld) sowie den umliegenden großen landwirtschaftlichen Betrieben als Zwangsarbeiter eingesetzt wurden.
    • Ich war diese Woche in Flossenbürg und war ziemlich erschrocken. Zuletzt war ich dort vor ca. 10 Jahren. Da war es leer, kalt, grausam. Eine Atmosphäre, der man (ok, ich) sich nicht entziehen konnte. Jetzt ist es ein hübsches Museum geworden. Es stört mich schon, auf die zwei hübsch renovierten Gebäude zuzugehen. Innen dann sehr stilvoll Schaukästen, Infos über Band in drei Sprachen, geschniegelt und gebügelt.

      Ich habe gehört, dass Dachau allmählich verfällt? (unbestätigte Quelle) Das empfinde ich ehr als richtig. Wie kann man ein KZ renovieren? Ist aber nur meine bescheide Meinung.
    • In Dachau wird die Diskussion, ob das KZ weiterhin in seiner jetzigen Form erhalten bleiben soll, mittlerweile in schöner Regelmäßigkeit wieder aufs Tapet gebracht. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei aber um handfeste wirtschaftliche Hintergründe: Die einen hätten gern dieses große Areal in das umgebende Industriegebiet integriert, die anderen schwören auf den nicht abreißenden Touristenstrom.
      "Renoviert" wird - soweit mir bekannt ist - lediglich in dem Sinne, dass versucht wird, die noch stehenden Baracken durch Holzschutzfarbe etwas länger zu erhalten. Ansonsten liegt der Schwerpunkt der Gedenkstätte ohnehin mehr in der Dokumentation im Haupthaus in der Nähe des Eingangs.

      @schattenfee: Dein Schockerlebnis kann ich nachempfinden, nachdem ich vergangenen Samstag in Landsberg das Weingut II besichtigen durfte. Dieser Megabunker ist zwar noch teilweise in Gebrauch (Herstellung diverser Flugzeugteile), in einem großen Raum wurde aber eine Dokumentation über den Bau und die damit verbundenen Opfer eingerichtet. Und so etwas schockiert mehr als nur die nackte (wenngleich nicht weniger schreckliche) Zahl der Todesopfer.

      Nachdem die Anlage noch benutzt wird, stellt sie eine militärische Sicherheitszone dar, sodass ich leider keine Fotos machen durfte.
    • Es ist zwar schon gut 17 Jahre her, das ich das KZ Dachau besucht habe (damals mit der Schule) und auch mir ging es damals sehr an die Nieren, was hier passiert ist. Die Bilder kann ich leider noch nicht sehen, werde sie mir aber bestimmt anschauen, sobald ich freigeschaltet bin.
      Inspiriert von diesem Eintrag, habe ich auch meine Einträge vom Besuch des KZ Flossenbürg ins Forum gestellt.
      May there ever be starlight at your path!
      Che la luce delle stelle illumini sempre il tuo cammino!
      Möge immer Sternenlicht Deinen Weg erleuchten!
    • Ich war vor gut 6 Jahren in Dachau. Damals waren die 2 Baracken in einem gutem Zustand. Zumindest ist es mir so vorgekommen.

      Als wir dann auf dem Platz standen und erzählt bekamen wie das damals gewesen ist, haben sich mir die Nackenhaare aufgestellt.

      Es ist was ganz anderes dort zu sein als es in Büchern zu lesen. Der Eindruck und die eigene Vorstellung des Geschehenen verbinden sich zu einem schrecklichem Bild.

      Gut in Erinnerung habe ich auch noch die Gaskammer und das Krematorium.
    • Verfall ist dort nicht all zu viel zu finden, da natürlich die Gelder auch zum Erhalt der Gebäude und Gedenkstätte genutzt werden zumindest in den öffentlichen Bereichen. Zugang zu allen Gebäuden ist nicht möglich, der Bruder meines Kumpels macht aber Führungen dort und da hatten wir die Möglichkeit vor ein paar Jahren auch mal in geschlossene Räume rein zu kommen. Leider habe ich keine Bilder damals gemacht. Mal sehen ob man da nochmal was organisieren kann.

      Ansonsten finde ich die alten Stätten immer sehr bedrückend und meine Stimmung ist danach meistens im Keller. Aber eine Besichtigung ist allein aus historischer Sicht immer empfehlenswert!
    • Als ich vor einigen Jahren mal im KZ in Dachau war war das ein sehr beklemmendes Gefühl....
      Hatte lauter Fotos geschossen aber so richtig kam die Lust nicht auf beim fotografieren. Das was damals dort passierte mit den dort gesammelten Eindrücken ging mir nicht mehr aus dem Kopf...

      Lohnt sich allerdings mal gesehen zu haben allein als abschreckendes Beispiel für die Grausamkeit der Menschheit.
    • schrottrobber schrieb:

      Mir ist nicht ganz klar, ob dieses Objekt wirklich hierher gehört. Nichtsdestotrotz finde ich, daß dieses Monument der Grausamkeit hier einen Platz verdient. Es handelt sich nicht um einen Ort, der von Menschen verlassen ist, kommen doch jedes Jahr hunderttausende Besucher hierher. Trotzdem ist es für mich ein "Lost Place", da die Menschlichkeit hier abhanden kam.
      Die Entscheidung hast Du gefällt - und es wäre sehr schade gewesen, es nicht zu tun. Auch dieses Objekt gehört zur unrühmlichen Geschichte Deutschlands - und diese Zeit darf weder vergessen noch ignoriert werden.
      Solche Orte gibt es noch viele auf der Welt - und sind Mahnmal, dass sich so etwas niemals irgendwo wiederholen möge - leider aber nur eine vage Hoffnung mittlerweile. Die in Bildern eingefangenen Eindrücke sind grossartig gelungen, es wäre schön, wenn sich mehr Menschen auch diesem Teil der Geschichte stellen würden.
      Geradlinig ist, wer seine Gedanken äussert und diese auch umsetzt.
    • Ich war auch vor ca 10 Jahren in dachau. Komisches Gefühl aber sehr interessant wie ich fand. Vor zwei Jahren war ich in flössenbürg.. Ja meine Güte.. Wahnsinn was wir da empfunden haben. Wie Rampe zum Ofen runter :S Der absolute Wahnsinn für mich. Der Geruch in dem "Krematorium" war das der Abschuss des Tages. Hätte das nie für möglich gehalten das es dort immer noch so streng süß riecht.

      Orte der Vergangenheit.. Grauenvolle Orte.
    • 2017 war ich auch in Dachau.
      Damals noch der "Automatik"-Knipser.

      Damals waren wir auf der Durchreise und sind zwar komplett durch, aber nicht so, wie ich es heute machen würde.

      Dennoch mal meine wenigen Bilder.
      Bei vielem habe ich gar nicht daran gedacht überhaupt zu fotografieren.
      Im Haupthaus war ich nur kurz, so das ich die Dokumentation / Ausstellung gar nicht wirklich durchgeschaut habe.
      In der nachgebauten Baracke waren wir zwar auch, habe aber keine Bilde rgemacht.

      Was mich damals richtig geschockt hat, war das letzte Bild.
      Ich hatte keinerlei Vorstellung wieviele Lager es tatsächlich gab.
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